Archiv der Kategorie: Madagaskar

Bericht aus Madagaskar – 1

Wie in diesem Beitrag beschrieben, reiste Brenda de Beus im Rahmen von voyage-partage anfangs 2019 nach Madagaskar. Nach rund zwei Wochen in der Hauptstadt Antananarivo fuhr sie weiter in den Südwesten nach Tuléar oder Toliara.Hier ihre ersten Eindrücke.

Madagaskar 4. Februar – 2. März 2019

Während meinem ersten Monat in Madagaskar habe ich bereits viele Eindrücke sammeln können. 
Die ersten zwei Wochen verbrachte ich bei den Schwestern «de la Sainte Famillie» in Antananarivo. Ich wurde herzlich empfangen. Sie nahmen mich bei ihren alltäglichen Einkäufen mit, bei denen es immer viel zu beobachten gab. Eine völlig andere Welt. Das Leben der Madagassen findet praktisch rund um die Uhr auf der Strasse statt. Viele Verkäufer, von kleinen Kindern bis zu Personen im fortgeschrittenem Alter. Ebenfalls bekam ich für unsere Verhältnisse, undenkbare Wohnverhältnisse zu sehen. Trotzdem erscheinen mir die Einwohner sehr aufgestellt und kommunikativ. 

Blick auf Antananarivo – oder kurz „Tana“.
„Das Leben findet auf der Strasse statt.“ – Fahrradreparatur-Werkstatt auf madagassisch.
Schulkinder in Uniformen auf den Strassen von Tana.

Nach ca. zwei Wochen ging meine Reise weiter nach Tuléar .Wir, Sr. Fanja und ich,  befuhren la Route National. Eine bekannte Strecke von 1200 km. Umgeben von grünen Naturflächen, welche sich von Zeit zu Zeit ändern.

Auf der Route Nationale ergeben sich spektakuläre Ausblicke.

Nach drei Tagen erreichten wir schlussendlich «le centre Akany Fanantenana», wo ich bereits gespannt von den Schwestern «de Saint Paul de chartre» erwartet wurde. Das Center besteht aus zwei Schulklassen, eine für die Kleinen und eine für die Grossen und aus einem Rehabilitationszentrum.

Strassenszene in Tuléar. Gleich hinter dem grossen Mangobaum befindet sich das „Centre Akan Fanantenana“.

In der ersten Woche durfte ich einen Einblick ins Rehabilitationszentrum erhalten. Es war sehr spannend. Da ich dort jedoch nicht viel mithelfen konnte, war ich froh, die darauffolgende Woche bei den grossen Kindern in der Klasse arbeiten zu können. Zu Beginn musste ich etwas schlucken, da meiner Meinung nach nicht wirklich ein Programm für die Kinder vorhanden war. Zumindest konnte ich diese noch nicht erkennen. Ausserdem hatte ich Mühe, mich an einer Arbeit zu beteiligen. Ich musste mir sie selbst suchen. Im Moment arbeite ich nun mit den schwächsten Schülern, welche aufgrund ihrer Behinderung nicht am Schulprogramm teilhaben können. Mit ihnen beschäftige ich mich nun mit Bastelaufgaben. Ihre fröhliche und unbeschwerte Art bringt mir viel Freude in den Alltag. Nun bin ich gespannt wie es weitergeht.   

Ein Seminar für 120 Jugendliche aus der Diözese Morombé

Beim Seminar kommen Jugendliche aus der ganzen Diözese Morombé zusammen.

Am 2. Oktober startete in Morombé ein 10tägiges Seminar für über 100 Jugendliche aus der ganzen Diözese. Ziel ist es u.a., den Austausch unter ihnen zu fördern und sie dazu zu animieren, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Sie sollen später in ihren Pfarreien andere Jugendliche begleiten und anleiten.

Link zu einem Video aus dem Seminar

Update: Das Seminar ist inzwischen zu Ende gegangen. Ein ausführlicher Bericht findet sich auf der Projektseite.

Zum Tod von P. Georges Zehnder

Nach einer kurzen und schweren Krankheit ist P. Georges Zehnder am 27. April im Spital Ilafy in der Hauptstadt Antananarivo verstorben. Er war am 20. April bereits krank von seiner Missionsstation nach Tuléar gereist und wurde anschliessend ins Spital in die Hauptstadt gebracht, wo er an den Folgen einer Darm- und Lungenentzündung starb.

P. Georges Zehnder bei einer Sonntagsmesse in Ankazoabo.

P. Georges war noch Ende letzten Jahres auf Heimaturlaub in der Schweiz und traf sich im Dezember mit dem Vorstand des Vereins. Kurz nach seiner Rückkehr verfasst er einen Bericht, wo er sich zu Entwicklungen in Madagaskar und in der Kongregation äusserte – fast schon eine Art Résumée seiner 47 Jahre, die er als Missionar in Madagaskar verbracht hatte.

Der Vorstand von „miray“ traf sich im Dezember 2017 mit P. Georges Zehnder, der sich auf einem Heimaturlaub befand.

P. Georges Zehnder wurde am 10. April 1940 in Birmenstorf geboren und hatte vier Geschwister. Nach der Primarschule absolvierte er das Kollegium der MSF in Nuolen, das er 1961 mit der Matura abschloss. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium in Fribourg und seinem Noviziat in Mühlbach (D), wurde er am 30. März 1969 zum Priester geweiht. Im September 1970 reiste er als Missionar nach Madagaskar, das er in der Folge nur noch für Heimaturlaube verlassen sollte. 

P. Zehnder als junger Misionar vor Baobabs.

P. Georges im Radio Five in Morombé, dessen Gründung auf seine Initiative zurückging.

Link zu Beiträgen von P. Georges auf der Homepage der Diözese Morombé.

Schulhaus Iavomanoro – Update März 2018

Das Verwaltungsgebäude ist fertig und konnte eingeweiht werden. Gleichzeitig wurde auch der Grundstein gelegt für das Gebäude mit den Schulzimmern. Somit schreitet das Projekt planmässig voran.
Auf unserer Projektseite finden sich noch mehr Bilder des Projektes.

Im Hintergrund das neu erstellte Verwaltungsgebäude. Im Vordergrund wird bereits an den Fundamenten für das zweistöckige Gebäude mit den Schulzimmern gearbeitet.

Von den Anfängen bis heute

In einer ausführlichen Chronologie zeichnet P. Xaver Müller die Geschichte der Schweizer Madagaskar-Mission der MSF nach.  Darin wird klar, was auch im Bild unten sichtbar ist: Inzwischen sind die meisten Schweizer Missionare zurückgekehrt oder aber gestorben; die Stabsübergabe an die einheimischen Verantwortlichen hat schon länger stattgefunden.

Die meisten Priester der Diözese Morombé sind inzwischen Madagassen (Bild von 2017).