Neuigkeiten aus Nuolen

Kaum zu glauben: Fünf Jahre sind es her, dass die Missionare der Hl. Familie Werthenstein verlassen und nach Nuolen an den oberen Zürichsee gezogen sind. Was von vielen Patres als schwerer Schritt empfunden wurde, hat sich in diesen fünf Jahren doch als richtiger Schritt erwiesen. Vierzehn der insgesamt neunzehn Mitglieder haben sich Ende Mai zum 3. Delegations-Kapitel getroffen.

von P. Roman Zwick

In seinem Drei-Jahres-Bericht liess P. Julius Zihlmann die vergangenen Jahre noch einmal an uns vorbeiziehen. Grosse «Events» waren da nicht mehr auszumachen. Das Leben in der Gemeinschaft ist ruhig geworden. Kleine Abwechslungen in der Freizeit und in der täglichen Liturgie sind wohl willkommen, aber man fühlt sich auch recht wohl in der verdienten Ruhezeit.

Die Delegation in Nuolen während ihres Kapitels.

Natürlich waren wir auch mit der «Corona-Pandemie» konfrontiert. Weil das Ordensleben in vielen Punkten schon eine Art Leben in Quarantäne ist, haben wir bis heute diese schwere Zeit recht gut überstanden. Unabhängig von «Corona» sind in den letzten drei Jahren vier Mitbrüder verstorben: P. Emil Dobler, P. Karl Mächler, P. Otto Rickenbacher und P. Guiseppe Chemello. 

Trotz dem sehr fortgeschrittenen Alter darf die Gemeinschaft nicht in der Vergangenheit steckenbleiben. Das Ziel bleibt immer die Zukunft. So hat das Kapitel die Leitungsaufgabe in der Delegation in drei Aufgabenbereiche eingeteilt und den entsprechend die Verantwortlichen gewählt:
> Kontakt nach aussen und Oberer der Gemeinschaft:
P. Julius Zihlmann.
>Führung und Animation im Innern: P. Roman Zwick
> Verwaltung, Buchhaltung und Unterhalt:
P. Bernhard Gischig.

Die Schweizer MSF-Delegation.

Unsere Gemeinschaft durfte in den vergangenen Jahren eindringlich erfahren, dass unser Wohlbefinden sehr von der Mitarbeit der Laienkräfte abhängig ist. Darum ist es der Leitung ein grosses Anliegen, die Leitungsaufgabe immer mehr an die Laienkräfte abzugeben. So werden Frau Diana Neuhäusler (Verantwortliche für Spitex) und Herr Markus Cotti (Verwalter und Buchhalter) ein wesentlicher Anteil an der Leitungsverantwortung anvertraut. Gerade dieser Schritt auf die Laien zu und mit ihnen in die Zukunft hinein, ist eine spannende Herausforderung und eine nötige Aufgabe.

Rückblick auf die vergangenen drei Jahre von P. Xaver Müller.

Landwirtschaftliche Entwicklung fördern

Die Missionsgruppe der Pfarrei Höngg unterstützt ein spannendes Projekt in Manja.

Das Leben der Bauern im Distrikt Manja ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Von Jahr zu Jahr nahmen die Erträge aus der Landwirtschaft immer mehr ab. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der durch den Klimawandel bedingte Wassermangel gehört genau so dazu wie die Rodung des Waldes oder der Zerfall von Wasserrückhalte-Einrichtungen. Die Folgen betreffen nicht nur die landwirtschaftlichen Erträge, sondern auch sozioökonomischen Strukturen und die Stellung der Frau. Genau dort setzt das Projekt an.

Das Projekt hat zum Ziel, die Frauen in Sachen Ackerbau aus- und weiterzubilden, sowohl in Theorie wie auch in Praxis. Zusätzlich stehen Kompostverwertung, soziale Zusammenarbeit und Verwaltungsarbeiten auf dem Lehrplan des Ausbildungsganges. 100 Frauen aus dem Distrikt Manja sollen davon profitieren können.

Die Ausbildung der 100 Frauen aus dem Distrikt Manja soll nicht nur deren Lebensunterhalt verbessern, sondern auch in einer Art positivem Schneeballeffekt durch Wissenstransfer auch anderen Menschen in den umliegenden Gemeinden zugute kommen, so der Plan von P. Razafimandimby. Weiter angedacht sind der Bau von Brunnen oder auch die Anschaffung eines schweren Geräts zur Bodenbewirtschaftung.

Update „Play-Group“: Das Zentrum ist in Betrieb.

Das Projekt „Play-Group Longontsika“ ist weiterhin erfolgreich auf Kurs. Mit Unterstützung von miray konnte die Aufstockung des Gästehauses die Erstellung der Sanitäranlagen abgeschlossen werden. Der Einsatz hat sich gelohnt, wie die ersten Bilder zeigen!

In ihrem Abschlussbericht beschreiben die Verantwortlichkeiten nicht nur das Vorgehen, sondern ziehen auch Lehren für zukünftige Projekte daraus, z.B. im Umgang mit Bauunternehmern.

Das Zentrum ist nun voll in Betrieb und leistet auf verschiedenen Ebenen wertvolle Arbeit. Nicht nur die Kinder der Quartiere erhalten dort Unterstützung, sondern es wird auch Elternbildung geleistet, es werden Treffen auch kultureller Art organisiert und in Zukunft sollen Seminare und Konferenzenzen stattfinden können. Fachleute verschiedener Berufsrichtungen wie Ärzte, Anwälte und Journalisten werden genau so muteinbezogen wie die Bevölkerung des Quartiers. Auch miray malgache hat das Büro im neu erstellten Gebäude und koordiniert die Projekte von dort aus.

Nebst der inhaltlichen Arbeit gibt es auch noch verschiedene Probleme zu lösen, wie z.B. die Wasserversorgung, die z.T. nur nachts oder auch gar nicht funktioniert.

Hier liefern die Verantwortlichen eine Übersicht und Impressionen zu den vielfältigen Aktivitäten des Zentrums.

Projekt Play-Group Longontsika und das Corona-Virus

Ein umfassendes Projekt…

Das Projekt „Play-Group Longontsika“ begleitet seit Februar 2018 Kinder, Jugendliche und deren Eltern aus Quartieren in Tuléar. Ziel ist nicht einfach Schulbildung, sondern es geht auch um das Herstellen eines sozialen Gefüges inkl. Freizeitaktivitäten und um Hilfe zur Selbsthilfe, wie der Verantwortliche P. David Ravoavy schreibt. Das Projekt ist ein voller Erfolg. 258 Kinder profitierten im Schuljahr 2019/20 und es wurden auch Elternbildungsanlässe durchgeführt.

Aktuell sind der Bau von Toiletten wie auch die Aufstockung des Gästehauses geplant. Beides kann von miray dank Spendengeldern unterstützt werden.

Eine Übersicht über das Projekt „Play-Group Longotsika“

… und die Folgen der Corona-Massnahmen

Auch das Projekt in Tuléar ist vom Lockdown der Schulen im Rahmen der Massnahmen gegen das Corona-Virus betroffen. Die Verantwortlichen suchten nach angepassten Methoden, um ihre Arbeit dennoch fortsetzen zu können. Es wurden Ferienkurse organisiert und die Jugendlichen im Quartier Andabizy wurden bestmöglich begleitet. Dies alles mit dem Ziel, die negativen Folgen der Massnahmen zu minimieren.

Freiluftschule
Schule in Zeiten von Corona-Massnahmen.

Birmenstorer Sternsinger sammeln für Madagaskar

Das diesjährige Sternsingen in Birmenstorf brachte unter anderem den stolzen Betrag von Fr. 3700.- für die Weiterführung der Projekte von P. Georges Zehnder ein.

Simon Zehnder (links), der Neffe von P. Georges, darf von den Sternsinger/-innen den stolzen Betrag von Fr. 3700.- entgegennehmen.

Rund 70 Personen sind jeweils beim Sternsingen in Birmenstorf mit dabei. Nebst den 33 Kindern, die dieses Jahr von Haus zu Haus zogen, wirkten im Hintergrund weitere Helferinnen und Helfer, sei dies bei der Koordination, bei der Bereitstellung und Instandhaltung der Kostüme, sei dies aber auch beim Kochen und Schöpfen des Nachtessens.

Der Einsatz der Sternsinger/-innen der Helfer/-innen ist beeindruckend! Und beeindruckend ist auch die Summe, die zusammenkam. Für ein Projekt im Kongo und für die Projekte von miray in Madagaskar kamen insgesamt stolze Fr. 5400.- zusammen. Dies ist umso schöner, als der Birmenstorfer P. Georges Zehnder ja jahrelang in Madagaskar gewirkt hat, u.a. geht auf seine Initiative der Aufbau des Radios Five (Ruder) in Morombé zurück. Mit den Fr. 3700.- kann nun dazu beigetragen werden, dass diese Projekte weitergeführt werden können.

Ein herzliches Dankeschön an alle am Birmenstorfer Sternsingen Beteiligten; wir sind beeindruckt!

P. Georges im Radio Five in Morombé, dessen Gründung auf seine Initiative zurückging.
Nur möglich dank des Einsatzes von rund 70 Helferinnen und Helfern: Der stolze Betrag von Fr. 3700.-

Vanille: Das süsse Gift Madagaskars

In einem ausgezeichneten Artikel werden in der NZZ verschiedene Probleme Madagaskars rund um die Vanille dargelegt, so unter anderem auch die Korruption und die damit verbundene Absenz einer verlässlichen Staatsgewalt. Der Artikel schliesst mit einem ernüchternden Fazit: „Madagaskar ist das einzige Land der Welt, das trotz Frieden und enormem natürlichem Reichtum stets ärmer wird. Es scheint, als ob sich hier jeder Segen in einen Fluch verwandelt.“
Hier geht es zum Artikel.

In diesem Zusammenhang auch lesenswert ist ein Artikel ebenfalls aus der NZZ zum Wahlkampf Ende 2018: „Obwohl der Inselstaat im Indischen Ozean zu den ärmsten Ländern gehört, ist der Wahlkampf einer der teuersten weltweit.“

Förderverein Mission der Hl. Familie Werthenstein

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