Die Missionsgruppe der Pfarrei Höngg unterstützt ein spannendes Projekt in Manja.
Das Leben der Bauern im Distrikt Manja ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Von Jahr zu Jahr nahmen die Erträge aus der Landwirtschaft immer mehr ab. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der durch den Klimawandel bedingte Wassermangel gehört genau so dazu wie die Rodung des Waldes oder der Zerfall von Wasserrückhalte-Einrichtungen. Die Folgen betreffen nicht nur die landwirtschaftlichen Erträge, sondern auch sozioökonomischen Strukturen und die Stellung der Frau. Genau dort setzt das Projekt an.
Das Projekt hat zum Ziel, die Frauen in Sachen Ackerbau aus- und weiterzubilden, sowohl in Theorie wie auch in Praxis. Zusätzlich stehen Kompostverwertung, soziale Zusammenarbeit und Verwaltungsarbeiten auf dem Lehrplan des Ausbildungsganges. 100 Frauen aus dem Distrikt Manja sollen davon profitieren können.
Die Ausbildung der 100 Frauen aus dem Distrikt Manja soll nicht nur deren Lebensunterhalt verbessern, sondern auch in einer Art positivem Schneeballeffekt durch Wissenstransfer auch anderen Menschen in den umliegenden Gemeinden zugute kommen, so der Plan von P. Razafimandimby. Weiter angedacht sind der Bau von Brunnen oder auch die Anschaffung eines schweren Geräts zur Bodenbewirtschaftung.
Das Projekt „Play-Group Longontsika“ ist weiterhin erfolgreich auf Kurs. Mit Unterstützung von miray konnte die Aufstockung des Gästehauses die Erstellung der Sanitäranlagen abgeschlossen werden. Der Einsatz hat sich gelohnt, wie die ersten Bilder zeigen!
In ihrem Abschlussbericht beschreiben die Verantwortlichkeiten nicht nur das Vorgehen, sondern ziehen auch Lehren für zukünftige Projekte daraus, z.B. im Umgang mit Bauunternehmern.
Das Zentrum ist nun voll in Betrieb und leistet auf verschiedenen Ebenen wertvolle Arbeit. Nicht nur die Kinder der Quartiere erhalten dort Unterstützung, sondern es wird auch Elternbildung geleistet, es werden Treffen auch kultureller Art organisiert und in Zukunft sollen Seminare und Konferenzenzen stattfinden können. Fachleute verschiedener Berufsrichtungen wie Ärzte, Anwälte und Journalisten werden genau so muteinbezogen wie die Bevölkerung des Quartiers. Auch miray malgache hat das Büro im neu erstellten Gebäude und koordiniert die Projekte von dort aus.
Nebst der inhaltlichen Arbeit gibt es auch noch verschiedene Probleme zu lösen, wie z.B. die Wasserversorgung, die z.T. nur nachts oder auch gar nicht funktioniert.
Das Projekt „Play-Group Longontsika“ begleitet seit Februar 2018 Kinder, Jugendliche und deren Eltern aus Quartieren in Tuléar. Ziel ist nicht einfach Schulbildung, sondern es geht auch um das Herstellen eines sozialen Gefüges inkl. Freizeitaktivitäten und um Hilfe zur Selbsthilfe, wie der Verantwortliche P. David Ravoavy schreibt. Das Projekt ist ein voller Erfolg. 258 Kinder profitierten im Schuljahr 2019/20 und es wurden auch Elternbildungsanlässe durchgeführt.
Aktuell sind der Bau von Toiletten wie auch die Aufstockung des Gästehauses geplant. Beides kann von miray dank Spendengeldern unterstützt werden.
Eine Übersicht über das Projekt „Play-Group Longotsika“
… und die Folgen der Corona-Massnahmen
Auch das Projekt in Tuléar ist vom Lockdown der Schulen im Rahmen der Massnahmen gegen das Corona-Virus betroffen. Die Verantwortlichen suchten nach angepassten Methoden, um ihre Arbeit dennoch fortsetzen zu können. Es wurden Ferienkurse organisiert und die Jugendlichen im Quartier Andabizy wurden bestmöglich begleitet. Dies alles mit dem Ziel, die negativen Folgen der Massnahmen zu minimieren.
FreiluftschuleSchule in Zeiten von Corona-Massnahmen.
Letzte Woche erreichte uns ein Hilferuf aus Morombé: Ein Brand hatte zehn Häuser eines Dorfes zerstört. Neun Familien haben alles verloren. Unsere Partnerorganisation in Madagaskar hat sofort reagiert und die erste Hilfe organisiert. Wir unterstützen den Wiederaufbau und die betroffenen Familien mit Soforthilfe.
Das diesjährige Sternsingen in Birmenstorf brachte unter anderem den stolzen Betrag von Fr. 3700.- für die Weiterführung der Projekte von P. Georges Zehnder ein.
Simon Zehnder (links), der Neffe von P. Georges, darf von den Sternsinger/-innen den stolzen Betrag von Fr. 3700.- entgegennehmen.
Rund 70 Personen sind jeweils beim Sternsingen in Birmenstorf mit dabei. Nebst den 33 Kindern, die dieses Jahr von Haus zu Haus zogen, wirkten im Hintergrund weitere Helferinnen und Helfer, sei dies bei der Koordination, bei der Bereitstellung und Instandhaltung der Kostüme, sei dies aber auch beim Kochen und Schöpfen des Nachtessens.
Der Einsatz der Sternsinger/-innen der Helfer/-innen ist beeindruckend! Und beeindruckend ist auch die Summe, die zusammenkam. Für ein Projekt im Kongo und für die Projekte von miray in Madagaskar kamen insgesamt stolze Fr. 5400.- zusammen. Dies ist umso schöner, als der Birmenstorfer P. Georges Zehnder ja jahrelang in Madagaskar gewirkt hat, u.a. geht auf seine Initiative der Aufbau des Radios Five (Ruder) in Morombé zurück. Mit den Fr. 3700.- kann nun dazu beigetragen werden, dass diese Projekte weitergeführt werden können.
Ein herzliches Dankeschön an alle am Birmenstorfer Sternsingen Beteiligten; wir sind beeindruckt!
P. Georges im Radio Five in Morombé, dessen Gründung auf seine Initiative zurückging.Nur möglich dank des Einsatzes von rund 70 Helferinnen und Helfern: Der stolze Betrag von Fr. 3700.-
Der Schwerpunkt der konkreten Projekte von miray lag bis anhin auf der Bildung. Nebst dem Bau von Schulhäusern wurden 2019 auch zwei aussergewöhnliche Projekte unterstützt, die über das ‚übliche‘ Schulwesen hinausreichten.
Zu den Herausforderungen von Entwicklungsarbeit gehört es, Projekte zu finden, welche die Lage der Bevölkerung in Madagaskar langfristig verbessern. Die Unterstützung von Bildungseinrichtungen ist dabei – nebst der kontinuierlichen Finanzierung von Schulen über die Beiträge beispielsweise an das Bistum in Morombé – unserer Meinung nach ein gutes Mittel. Entsprechend wurde im Jahr 2019 das Schulhaus in Iavomanoro im Hochland in der Nähe von Ambalavo eingeweiht; ein schönes Beispiel, wie Eigenleistungen der lokalen Bevölkerung mit externer finanzieller Unterstützung Hand in Hand gehen können. Ähnliches gilt für das gerade fertiggstellte Schulhaus in Andranopasy im Südwesten Madagaskars, nördlich von Morombé gelegen. Erstellt wurden drei Klassenzimmer und damit hoffen die Projektverantwortlichen vor Ort, einen „kleinen Baustein“ zur Verbesserung des Lebens der Bevölkerung zu leisten, wie es in der Projektbeschreibung heisst.
Das Schulhaus in Andranopasy, fertiggestellt im November 2019.Schüler/-innen haben das neue Schulhaus in Iavomanoro bezogen.
Nebst der schulischen Bildung wurden 2019 auch zwei ganz besondere Projekte unterstützt. Beim einen wurden junge Leiter/-innen während eines mehrtätigen Seminars auf verschiedenen Ebenen gebildet. Wir sind gespannt, welche Früchte dieses Projekt hat, denn wir erhoffen uns zusammen mit den Verantwortlichen vor Ort, dass daraus konkrete Projekte entstehen, welche die jungen Kursteilnehmer/-innen in ihren Dörfern umsetzen.
Teilnehmer/-innen des mehrtätigen Seminars.
Schliesslich fand im September 2019 auch ein Teil der Ausbildung von Katecheten statt. Hier unterstützte miray denjenigen Ausbildungsteil, der sich mit verschiedenen sozialen und ökonomischen Fragen befasste. P. Séraphin, Mitglied unserer Partnerorganisation miray-mada beschrieb, wie sich die 29 Teilnehmer/-innen sowohl mit einer Verbesserung der Methode zum Reisanbau wie auch mit ökonomischen Fragen der Haushaltführung und mit ökologischen Themen auseinandersetzten (hier ist der Bericht einsehbar). Ein schönes Beispiel, wie breit in Madagaskar dank unserer Partnerorganisation gedacht wird – und wie sinnvoll Hilfsgelder eingesetzt werden können.
Angehenden Katecheten beim Reisanbau.
Ausblick
Über Sinn und Zweck von Entwicklungszusammenarbeit wurde und wird viel geschrieben. Richtet Entwicklungshilfe vielleicht mehr Schaden an, als sie nützt? Welche Art von Entwicklungshilfe ist nachhaltig? So berichtete die Sendung „Einstein“ vom 7. November über einen spannenden Ansatz zur Armutsbekämpfung, bei dem einer Familie bedingungslos Fr. 1000.- zur Verfügung gestellt wird. Und auch die diesjährigen Nobelpreisträger für Ökonomie setzten sich mit der Frage auseinander, wie die Armut bekämpft werden kann. Sie gehen dabei den Weg der kleinen Schritte. Nach Forschungen in Kenia kamen sie beispielsweise bei der Frage, wie man die Ausbildung verbessern könnte, zu einem verblüffend einfachen Schluss: „Nicht Geldmangel ist das Kernproblem. Stattdessen war der Unterricht nicht gut auf die Kinder abgestimmt, Lehrer erschienen teilweise gar nicht.“ (Neue Luzerner Zeitung, 15.10.2019, S. 11).
Da miray einen Schwerpunkt auf der Bildung hat, stellt sich auch für uns die Frage, ob wir – nebst der Unterstützung von Bildungseinrichtungen oder von Lehrgängen von Katecheten – einen Schritt weitergehen müssen, ob es beispielsweise Sinn macht, in die Bildung von Lehrer/-innen zu investieren. Diese Diskussion wird uns im Jahr 2020 weiter beschäftigen, immer mit dem Ziel vor Augen, die Situation der Bevölkerung in Madagaskar nachhaltig zu verbessern.
Und damit wünschen wir Ihnen allen ein gutes neues Jahr 2020! Und wir beschliessen das Jahr mit einem musikalischen Grusswort von Schulkindern in Anjoma, die ein Lied vortragen, das sie von Brenda de Beus gelernt haben, die während sechs Monaten in Madagaskar im Rahmen von voyage-partage unterwegs war:
„Hello, how are you?“ – Lied von Schulkindern in Ajomà, einstudiert von Brenda de Beus.
In einem Brief bedankten sich sowohl Eltern wie auch Lehrer, der Ingenieur und der Pfarrer des Ortes für die Unterstützung. Und diesen Dank leiten wir gerne an Sie, liebe Spenderinnen und Spender, weiter, denn ohne Ihre Unterstützung wären solche Projekte nicht möglich!
Ende August wurde das Schulhaus in Iavomanoro fertiggestellt und eingeweiht. Ein schönes Beispiel für die Zusammenarbeit der lokalen Bevölkerung mit Unternehmern, unserer Partnerorganisation miray-mada und von Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender.
Das Schulhaus liegt ca. 15 Kilometer östlich von Ambalavao und ist unter diesem Link auf GoogleMaps auffindbar.Unternehmer und Partnerorganisation unter der Leitung von P. Richard (Mitte).
Eines der Projekte, das 2019 unterstützt wird, ist der Bau eines einfachen Gebäudes mit drei Schulzimmern in Andranopasy, nördlich von Morombé. Die ersten Bilder sind eingetroffen. Weitere Informationen finden sich auch auf der Projektseite.