Im Dezember 2021 kam es in der nordöstlich von Tuléar gelegenen Gemeinde Beroroha zu einem Grossbrand, von dem rund 100 Haushalte betroffen waren. Zerstört wurden Vorräte, Haushaltsequipment oder auch Schulmaterialien; Familien standen vor dem Nichts. Als das Team der Diözese Morombé davon erfuhr und nachdem sich die Verantwort- lichen ein Bild von der Lage gemacht hatten, wurde um- gehend ein Unterstützungsgesuch an MIRAY eingereicht, woraufhin 10‘000 Franken überwiesen wurden.
Das weitere Vorgehen der Verantwortlichen war vorbildlich und professionell. Von Anfang an ging es nicht nur darum, den Menschen Soforthilfe zu leisten, sondern man dachte nachhaltig, wollte die Bevölkerung beispielsweise für Buschbrandbekämpfung aber auch für die Themen Brandrodung und Umwelt sensibilisieren.
Zunächst aber ging es natürlich einfach um Nothilfe – und die wurde nicht etwa blindlings ausgelöst, sondern erfolgte erst nach eine genauen Abklärung, was denn die Leute vor Ort tatsächlich benötigen. Es wurde klar, dass die Unter- stützung in Form von Lebensmittelpaketen, Küchen- und Hygienesets und für die Kinder in Form von Schulmaterial ausfallen musste. So wurden also beispielsweise 200l Öl, Hunderte von Kilo Reis und Bohnen aber auch Teller, Kochutensilien, Seife und eben auch Stifte und Hefte besorgt.
Der Transport wurde dann zu grossen Knacknuss. Man startete mit zwei Allradfahrzeugen von Tuléar aus. In Ranohira machte eines der beiden Fahrzeuge schlapp und musste ausgetauscht werden. Von Beroroha aus ging es bis zum Endpunkt Tanambao 60 Kilometer auf dem Mangoky-Fluss weiter. Diese Kanufahrt dauerte alleine schon drei Tage vom 20. bis 22. Januar.
Endlich angekommen ging es vor der Verteilung der Materialien darum, diese zunächst zu sichern. Denn die unsichere Lage und die allgemeine Notsituation der Menschen erhöhte die Gefahr von Raubüberfällen. Dann aber wurden die Materialien endlich verteilt und linderten so die Not der Menschen – und das dank Ihrer Spendengelder.
Das Team der Diözese Morombé dachte bereits während dieses Einsatzes weiter. In einer zweiten Aktion sollen nun Saatgut und technische Unterstützung für die Landwirtschaft organisiert werden. Auch das muss gut überlegt und terminiert werden, da die Gefahr besteht, dass die Bevölkerung das Saatgut verkauft oder kocht, was die nachhaltige Intervention ad absurdum führen würde.
PS: Aktuell sind weitere Projekte von MIRAY in der Reali- sierungsphase, so die Erneuerung des reparaturbedürfigen Dachs des Dispensaire (Pflegestation) in Anjoma und der Bau einer Schule in Tuléar.