Alle Projekte konnten dank Spendengelder finanziert werden oder werden immer noch finanziert.
Tuléar, Andabizy: Centre Socio-Culturel Père Jean Baptiste Berthier
Das „Centre Socio-Culturel“ im Stadtteil Andabizy in Tuléar entwickelt sichzu einem eigentlich Erfolgsprojekt. Hier wird auf verschiedenen Ebenen erfolgreich Entwicklungshilfe betrieben. So wurde beispielsweise im 1. Halbjahr 2022 eine Schulung für verschiedene Personengruppen durchgeführt zur Frage, wie ältere Analphabetenkinder unterrichtet werden könnten. Weitere Beispiele erfolgreicher Projekte:
- Herstellung von Matten und Körben für den Hausgebrauch (14.-18. März 2022 und 4.-9. April 2022 (53 Personen)
- Haltung von Freilandhühnern und Schweinen, dies in Zusammenhang mit einer Reihe praxisorientierter Weiterbildungen im agrokulturellen Bereich. Teilgenommen haben 28 Personen.
- Unternehmerschulung zur Gründung von Kleinunternehmen, in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner. Teilgenommen haben hier 42 Personen.
Um die vielfältigen Arbeiten bewältigen zu können, benötigt das Zentrum eine entsprechende Ausstattung. So wurden ein Laptop, ein Computer und ein Projektor angeschafft. Weiter ist – wie überall im Südwesten – das Thema Wasserversorgung virulent. Ein 2022 erstellter Wasserturm und ein sechs Meter tiefer Brunnen sollen Abhilfe schaffen – und nicht zuletzt Durchfallerkrankungen reduzieren. Von diesem Wasser wird in Zukunft auch das Provinzialat der MSF profitieren können.
Die Verantwortlichen des Zentrums erstatten regelmässig Bericht:
- Bebilderter Bericht der Aktivitäten von März bis Juni 2022.
- Bericht der Aktivitäten bis September 2022.
- Bebilderter Bericht zum Bau des Brunnens und des Wasserturms
Beroroha: Soforthilfe nach Brand
Im Dezember 2021 kam es in der nordöstlich von Tuléar gelegenen Gemeinde Beroroha zu einem Grossbrand, von dem rund 100 Haushalte betroffen waren. Zerstört wurden Vorräte, Haushaltsequipment oder auch Schulmaterialien; Familien standen vor dem Nichts. Als das Team der Diözese Morombé davon erfuhr und nachdem sich die Verantwort- lichen ein Bild von der Lage gemacht hatten, wurde um- gehend ein Unterstützungsgesuch an MIRAY eingereicht, woraufhin 10‘000 Franken überwiesen wurden.
Das weitere Vorgehen der Verantwortlichen war vorbildlich und professionell. Von Anfang an ging es nicht nur darum, den Menschen Soforthilfe zu leisten, sondern man dachte nachhaltig, wollte die Bevölkerung beispielsweise für Buschbrandbekämpfung aber auch für die Themen Brandrodung und Umwelt sensibilisieren.
Zunächst aber ging es natürlich einfach um Nothilfe – und die wurde nicht etwa blindlings ausgelöst, sondern erfolgte erst nach eine genauen Abklärung, was denn die Leute vor Ort tatsächlich benötigen. Es wurde klar, dass die Unter- stützung in Form von Lebensmittelpaketen, Küchen- und Hygienesets und für die Kinder in Form von Schulmaterial ausfallen musste. So wurden also beispielsweise 200l Öl, Hunderte von Kilo Reis und Bohnen aber auch Teller, Kochutensilien, Seife und eben auch Stifte und Hefte besorgt.
Der Transport wurde dann zu grossen Knacknuss. Man startete mit zwei Allradfahrzeugen von Tuléar aus. In Ranohira machte eines der beiden Fahrzeuge schlapp und musste ausgetauscht werden. Von Beroroha aus ging es bis zum Endpunkt Tanambao 60 Kilometer auf dem Mangoky-Fluss weiter. Diese Kanufahrt dauerte alleine schon drei Tage vom 20. bis 22. Januar.
Endlich angekommen ging es vor der Verteilung der Materialien darum, diese zunächst zu sichern. Denn die unsichere Lage und die allgemeine Notsituation der Menschen erhöhte die Gefahr von Raubüberfällen. Dann aber wurden die Materialien endlich verteilt und linderten so die Not der Menschen – und das dank Ihrer Spendengelder.
Das Team der Diözese Morombé dachte bereits während dieses Einsatzes weiter. In einer zweiten Aktion sollen nun Saatgut und technische Unterstützung für die Landwirtschaft organisiert werden. Auch das muss gut überlegt und terminiert werden, da die Gefahr besteht, dass die Bevölkerung das Saatgut verkauft oder kocht, was die nachhaltige Intervention ad absurdum führen würde.
PS: Aktuell sind weitere Projekte von MIRAY in der Reali- sierungsphase, so die Erneuerung des reparaturbedürfigen Dachs des Dispensaire (Pflegestation) in Anjoma und der Bau einer Schule in Tuléar.
Tandrano: Brunnen mit Pumpe
Dieses Projekt startete bereits 2018 und es ging damals unter anderem um den Bau einer Schule. Inzwischen soll dort ein Brunnen inklusive Pumpe gebaut werden, die sowohl die Schule wie auch die Bevölkerung inkl. Gärten versorgt.
Die Verantwortlichen von Miray-Madagaskar haben das Projekt besucht und konnten dabei auch Herausforderungen identifizieren. So gestaltet sich der Transport der Materialien als kostspielig. Die Materialien werden nach Ankazoabo geliefert und müssen von dort weiter nach Tandrano transportiert werden. Weiter ist noch ungeklärt, wie die Dorfbewohner und auch die Eltern der SchülerInnen mit einbezogen werden können, denn das ist wie immer auch das Ziel, dies auch mit Blick darauf, dass der neu gebaute Brunnen eben nicht nur die Schule, sondern auch die Dorfbewohner und deren Gärten versorgen soll. Die Frage des Wassermanagments ist eine Herausforderung.
Berenty: Bau eines Brunnens
Auch dieses Projekt nimmt sich des wichtigen Themas der Wasserversorgung an. Die Arbeiten zum Brunnenbau schreiten voran, aber auch hier gibt es Herausforderungen. Wie in Tandrano gestaltet sich der Transport der Materialien als herausfordernd. Sie müssen nämlich in Tuléar besorgt und dann mühsam mit Buschtaxis weitertransportiert werden. Zudem fehlt noch ein Wartungsteam, das für den Unterhaltung des Brunnens verantwortlich zeichnet. Aber alleine dass sich die Verantwortlichen darüber Gedanken machen, zeigt, dass man längerfristig denkt.
Anjoma: Dachrenovation der Apotheke
Das Dach des von P. Roman Zwick ins Leben gerufene „Dispensaire“ wurde durch Stürme arg in Mitleidenschaft gezogen und musste repariert werden.
Tuléar, Betania: Schule, Toilette, Wasserversorgung
Im Stadtteil von Betania wird eine Schule errichtet, bzw. erweitert, die unter anderem Jugendlichen eine Chance geben will, welche die Primarschule nicht abschliessen konnten. Zu diesem Projekt gehört auch der Bau einer Toilette und auch die Wasserversorgung im trockenen Südwesten Madagaskars erhält ein besonderes Augenmerk. Nebst dem Bau eines Brunnens soll auch der Wasserturm erhöht werden, sodass er mehr Wasser speichern kann.
Das Projekt ist auf Kurs, allerdings noch nicht zur vollen Zufriedenheit der Verantwortlichen vor Ort, die unter anderem die Ausführung der Arbeit bei der Toilette bemängelten; hier muss nachgebessert werden.