Auch im Jahr 2023 und darüber hinaus konnten Projekte dank Spendengeldern finanziert werden. P. Richard, Präsident von miray-Mada bedankt sich für die Unterstützung im Interesse der „Armen und Kleinen“, wie er wortwörtlich schreibt und betont die Bedeutung der lokalen Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Landwirtschaftliche Schule in Milomboké
- Installation von Photovoltaik-Anlagen
- Multifunktionsraum und Kantine im Centre Sociale in Tuléar
- Studium von Jean-Noël in Lyon
Landwirtschaftliche Schule in Milomboké
Im Zentrum der Projektarbeit stand und steht aktuell der Aufbau des „Centre de Formation Agricole Nazareth“ (CFAN). Es verfolgt folgende Ziele:
- Schutz und Aufwertung der Umgebung (ein Beitrag zur „grünen Revolution“
- Schulung für junge Landwirte und Unterstützung im Produktionsprozess, indem ihnen auch Zugang zu neuen Methoden und Techniken gewährt werden kann
- Beirag zur Ernährungssicherheit inklusive Steigerung der Produktivität
- Entwicklung funktionierender Wasserwirtschaftssysteme
Aktuell wird die Schule von einer siebenköpfigen Equipe geleitet (inkl. Wachmann). P. Séraphin als Verantwortlicher für miray-Mada in der Diözese Morombé kontrolliert regelmässig. Für den Aufbau wurde auch ein Agrartechniker hinzugezogen, der wertvolle Hinweise geben konnte.
In einem ersten Schritt wurde das Gelände untersucht und daraufhin zwei Brunnen à je 40 Meter Tiefe gebaut. Der ursprüngliche Plan, einen 80 Meter tiefen Brunnen zu bauen, musste aufgrund technischer Schwierigkeiten und wohl auch Materialprobleme aufgegeben werden.
Seit Beginn der Arbeiten konnten nun verschiedene Bäume, so u.a. Papaya, gepflanzt und herangezogen werden; diese scheinen sehr schnell gewachsen zu sein. Weiter wurden Nutzpflanzen angebaut wie Gemüse oder Süsskartoffeln.
Weiter wurde ein Hühnerstall gebaut und im letzten Oktober fand ein Kurs zur Bienenhaltung statt. Bei diesen und anderen Aktiviäten wurde auch der Frauenverband von Milomboke mit einbezogen.
Die Arbeiten schreiten voran, so z.B. wurden Rodungsarbeiten durchgeführt und auch die Elektrifizierung der Gebäude ist geplant. Weiter sind Investitionen in die Viehzucht geplant und auch der Schulungsbereich soll aufgebaut werden.
Diese Bilderstrecke verdeutlicht die vielfältigen Aktiviäten im CFAN.
Installation von Photovoltaik-Anlagen
Ein weiteres Projekt beinhaltet die Installation verschiedener Photovoltaik-Anlagen in Berenty, Mandabe, Fanjakana, Mahazony und Bezezika, allesamt sehr abgelegene Gemeinden.
Multifunktionsraum und Kantine im Centre Sociale in Tuléar
Auch ins erfolgreiche Centre Social in Tuléar wurde investiert. So wurde ein neuer Multifunktionsraum erstellt und eine Kantine gebaut, um den Bedürfnissen gerecht werden zu können.
Studium von Jean-Noël in Lyon
Im Auftrag von miray-Mada und finanziert durch Spendengelder absolviert P. Jean-Noël aktuell ein Studium in Lyon im Bereich der lokalen, projektbezogenen Entwicklungshilfe.
In seinem Zwischenbericht beschreibt Jean-Noël zunächst ganz praktische Herausforderungen. Es galt, sich zunächst zurechtzufinden, mit den anderen TeilnehmerInnen in Kontakt zu kommen und vor allem, sich mit der Kälte und der Hektik in Lyon zu arrangieren. Interessant auch der Unerschied zwischen der Studiums- und Unterrichtskultur in Madagaskar und in Frankreich. In Madagaskar sei es eher mündlich geprägt, in Europa schriftlich. Und so musste sich Jean-Noël auch hier anpassen.
Die Schwierigikeiten überwinden halfen die Mitstudentinnen und -studenten und auch die Unterstützung von P. Benjamin, der in Lyon arbeitet, und von P. Richard aus Madagaskar.
Inhaltlich ist interessant, dass P. Jean-Noël bereits aktiv mit Dokumenten von miray-Mada arbeiten kann, die er mit seinem persönlichen Coach bespricht. So scheint ein Transfer des Wissens von Beginn an gegeben zu sein. Daneben sind z.B. auch Exkursionen Teil des Studiums. So lernen die Teilnehmenden beispielsweise Grassroot-Bewegungen kennen („Graswurzel-Bewegungen“), also Initiativen, die von der lokalen Bevölkerung aus entstehen und autonom vorangetrieben werden aus einem ganz spezifischen Bedürfnis heraus. Dieser sehr lokale Ansatz wird anscheinend auch sonst weiterverfolgt. Jedes Gebiet, so schreibt Jean-Noël in seinem Bericht, sei einzigartig und spezifische. Und bedarf entsprechend spezifischer Lösungen.
Wir dürfen gespannt sein, welche konkreten Früchte die Arbeit von Jean-Noël später in Madagaskar tragen wird. Und wir gratulieren ihm nicht zuletzt auch zur erfolgreichen Bewältigung des nicht zu unterschätzenden Kulturschocks!